WIENER NATURWACHT

Natur- Tier- und Umweltschutz

Umweltskandal in der Lobau!

22.04.2022

 

Die Shell Tankstelle bei der Abfahrt A23 Ölhafen Lobau verkauft neben Treibstoff auch Zigaretten, Alkoholika, Imbisse und Nahrungsmittel. Die Verpackungen der Plastikflaschen, Dosen, Jausen, Masken etc finden sich gegenüber weit verstreut in der Umgebung, durch den Wind vertragen. Aber es sind auch alle konsumierten Verpackungen und Zigarettenstummel weit verstreut in Wiese, Gebüsch und Wald. Jedes Jahr findet man verlassene Zeltlager oder Lager. In nur 15 Minuten sammelt man dort über 100 Zigarettenstummel sowie 3 x 100 Liter Säcke Müll. Dem Ansuchen, die Altstoffcontainer in Richtung Tankstelle zu verschieben oder einen Mistkübel anzubringen, wurde bis heute nicht entsprochen. Kontrollen ergaben - nichts.

Die Firma Shell erklärt sich als nicht zuständig.

Die Wiener Naturwacht sammelt seit Jahren in der Umgebung der Tankstelle unentgeltlich den Müll ein. Sie bekommt dafür nicht einmal die Kosten für Müllsäcke, Handschuhe usw. von den Behörden ersetzt.

Die Behörden ignorieren ganz einfach dieses Problem, währenddessen immer wieder Wildtiere verenden weil sie zum Teil die Abfälle mit dem Plastik fressen.

Wien ist anders aber in diesem Fall im negativen Sinn.

Sollte es Ihnen auch zum Himmel stinken so schreiben sie an die Bezirksvorstehung 1220 Wien, an die MA 48, oder an die MA 22 und erstatten Anzeige wegen Umweltverschmutzung.

Gastbeitrag: Kahlschlag Stiftswald

06.04.2022

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Der Stiftswald im Bereich Jägerwiese Döblinger Grenzweg Langem Berg wird seit einigen Jahren

intensiv genutzt. Aber heuer wird das Ganze noch überboten. Wenn diese Form der Waldnutzung

weiter Schule macht schaut es für den Wienerwald nicht mehr gut aus!

Ich bitte Sie, sich von dem Ausmaß der zusätzlich, flächigen Abholzungen, neben zahlreichen breiten Rückewegen, selbst ein Bild zu machen. Ein gestriger Lokalaugenschein war wirklich ernüchternd!

Anscheinend soll das ganze hier gelagerte Holz bis Ende März abtransportiert werden. Das heißt, ein quietschender (!) Forwarder ist ganztägig im Einsatz. Nicht einmal wertvolle Biotopbäume (alte, hohle Buchen) abseits von Wegen werden stehen gelassen.

Dafür eine Menge Pseudo-Restbäume, um nicht den Tatbestand eines Kahlschlags unmittelbar zu

erfüllen. Dabei sind auf der offenen Kahlfläche ein Großteil dieser verbliebenen Einzelbäumen stark

von Borkenschäden betroffen.

Was bei diesen forstlichen Tätigkeiten völlig übersehen wird: es findet ein leise und stiller Abtrag von ehemals wertvollem Waldhumus statt!

Ich beschließe damit meine Ausführungen und hoffe auf Ihr Interesse und mögliche Intervention bei den Verantwortlichen (u.a. Stift Klosterneuburg).

 

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Wechselberger

Umweltinitiative Wienerwald

KRÖTENWANDERUNG

AUTOFAHRER BITTE AUFPASSEN

28.03.2022

 

Jedes Jahr im Frühling beginnt ein einzigartiges Naturphänomen: die Krötenwanderung. Die meisten Menschen bemerken nur wenig von der Wanderschaft der Erdkröten und Frösche mit, oftmals machen nur einige Straßenschilder darauf aufmerksam. Dabei ist die Wanderung für die Tiere alles andere als ungefährlich und endet oft tödlich.

Dabei werden Strecken bis zu fünf Kilometer bei einer Geschwindigkeit von rund 600 Meter pro Tag zurückgelegt. Die männlichen Kröten lassen sich dabei meist "huckepack" von den Weibchen tragen.

Für die Überquerung einer Straße benötigen Kröten etwa 15 Minuten und werden dabei sehr oft von Autos überfahren.

Die meiste Zeit des Jahres leben Erdkröten in Wiesen und Wäldern. Doch im Frühling zieht es die Tiere zur Fortpflanzung zurück zu den Gewässern, in denen sie geschlüpft sind. Erdkröten sind ortsgebundene Tiere und wissen, dass am Ort ihrer Geburt die Lebens- und Wachstumsbedingungen am besten sind. Das Laichgewässer finden die Tiere mithilfe eines speziellen Organs im Gehirn. Zusätzlich orientieren sich die Tiere an Wegen und Waldrändern sowie durch ihren Geruchssinn.

Die Krötenwanderung beginnt, wenn die Temperaturen wieder steigen und es nachts nicht kälter als 5 Grad ist. Das ist meist Mitte bis Ende März der Fall. Die Kröten und Frösche starten in der Abenddämmerung ihre Reise, sollte das angezielte Gewässer ausgetrocknet oder der Weg versperrt sein, suchen sich die Tiere ein anderes Gewässer oder bilden ihren Laich zurück, um im nächsten Jahr zu laichen.

Die größte Gefahr geht bei der Krötenwanderung nicht von Fressfeinden, sondern vom Straßenverkehr aus. Da die meisten Tiere auf dem Weg zum Laichgewässer Straßen und Wege überqueren müssen, werden jedes Jahr unzählige Kröten und Frösche überfahren. Die kleinen Tiere werden in der Dämmerung oft schlichtweg übersehen. Zudem sind Kröten und Frösche durch ihre Geschwindigkeit nicht in der Lage, Autos auszuweichen. Im Gegenteil: Die Tiere verharren bewegungslos, wenn Gefahr droht. Was bei Fressfeinden wirksam sein kann, bedeutet im Straßenverkehr meist den sicheren Tod.

Schutzzäune, Fallen und Straßenschilder helfen den Tieren.

Um die Kröten vor dem Straßenverkehr zu schützen, errichten Tierfreunde immer wieder Krötenzäune

entlang der Fahrbahn. Die Kröten gelangen dann durch einen extra errichteten Tunnel auf die andere Straßenseite oder werden in Fallen gesammelt und auf die andere Straßenseite gebracht.

Diese Fallen bestehen meist aus Eimern, die in den Boden eingegraben werden. Es kann passieren, dass mehrere hundert Kröten und Frösche in einer Nacht in einen Eimer geraten. Zweimal am Tag werden die Fallen kontrolliert und die Tiere sicher über die Straße gebracht.

Um die Autofahrer auf die Krötenwanderung aufmerksam zu machen, bringen immer mehr Städte und Kommunen spezielle Verkehrsschilder an. In einigen Straßen wird in der Zeit der Krötenwanderung das Tempolimit gesenkt.

An besonders kritischen Punkten wurden fixe Tunnelanlagen errichtet, so zum Beispiel in der Aspernallee (2. Bezirk), Rosentalgasse (14. Bezirk), in der Exelbergstraße (17. Bezirk) oder in der Senderstraße am Bisamberg (21. Bezirk). Diese Tunnel sind Kanaltröge, die in der Fahrbahndecke versenkt werden. Zäune und Leitbleche führen die Amphibien zu den Eingängen der Tunnel. Die Kröten und anderen Amphibien wandern dann durch die Röhre auf die andere Straßenseite.

Wenn Sie also im Frühjahr in der Dämmerung an neuralgischen Punkten mit dem Auto unterwegs sind, so fahren Sie bitte besonders vorsichtig. Die Amphibien werden es Ihnen danken.